Karpfenangeln im Herbst

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Der Sommer wird von vielen Anglern als die Karpfenzeit schlechthin bezeichnet. Doch warum eignet sich der Herbst eigentlich ebenso dazu? Wir haben hierfür einige Gründe recherchiert, die du bislang vielleicht noch kanntest!

Interessantes Nahrungsangebot

Im Sommer sind die Gewässer für den Karpfen voll mit natürlicher Nahrung, wie zum Beispiel Krebsen, Mückenlarven und Wasserflöhen. Somit haben sie immer ein üppiges Buffet zur Auswahl, der Herbst jedoch dezimiert mit seinen kalten Tagen die Kleintierbestände laufend. So müssen sich Karpfen, wie viele andere Tiere auch, für den Winter vorbereiten und sich eine Fettschicht aneignen. Daher beginnt für die Fische das große Fressen und ein Tauwurm am Haken eines Anglers kommt da natürlich mehr als gelegen.

Konkurrenz am Wasser

Weiters sind im Sommer beinahe immer die besten Karpfenspots belegt, denn bei warmen Temperaturen und Sonnenschein zieht es natürlich weitaus mehr Angler ans Wasser als bei Regen. Aber nicht nur die Konkurrenz der anderen Angler erweist sich als mögliches Hindernis, außerdem muss man auch mit vielen Badegästen rechnen. Daher vertreibt der Herbst mit seinen regnerischen Tagen zumeist auch die Schwimmer und die Bedingungen für einen gemütlichen Ansitz sind somit ideal. Jetzt benötigst du nur noch die nötige Ausrüstung und – unter Umständen – auch ein gewisses Maß an Schlechtwetterresistenz. Aber mit unseren Tipps für das Angeln im Regen bist du auch für die nassen Tage bestens vorbereitet.

Karpfen an der Oberfläche
Karpfen an der Oberfläche | © pixabay

Kühlere Temperaturen

Die Wassertemperatur spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. So ist der Karpfen zwischen 16 und 21 Grad am aktivsten. Je kälter es also wird, desto träger wird er. So sind im Herbst vor allem Uferzonen interessant für Angler, da sich der Karpfen nun gerne im wärmeren, von der Morgensonne aufgeheizten, Flachwasser aufhält. Für Flussangler sind Warmwasserzuläufe von Kraftwerken von Bedeutung.

4 Tipps für ein erfolgreiches Karpfenangeln

Ruten-Setup

Ruten-Setup für Karpfen | ©pixabay

Eine gut gewählte Rute ist der Anfang für jeden Angel-Trip, so auch beim Karpfenangeln. Je nach Gewässer empfiehlt sich hier meist eine Rute mit ca 3,60 Meter Länge, ausgelegt auf ein Wurfgewicht von 100-130 g. Auch ein Bissanzeiger ist ein äußerst hilfreiches und mittlerweile fast essentielles Tool für Karpfenangler. Vor allem zum Nachtfischen ist dieser unverzichtbar, da er auch mit einem Knicklicht ausgestattet werden kann.

Anfüttern

Ein erfolgreicher Karpfenansitz startet unter Umständen bereits Tage vor dem tatsächlichen Angeln. Wer hier viel Zeit investiert, erhöht mitunter seine Fangchancen durch tägliches Anfüttern der Karpfen enorm. So kannst du, je nachdem wie lange du anfütterst, die Futterrouten der Karpfen gezielt verändern und sie so zur ausgewählten Stelle locken.

Angelplatz

Wo wir beim nächsten Punkt sind, der Platzwahl. Hier sind Steinpackungen und Kanten mit Muschelansammlungen eine sehr gute Wahl, aber auch schlammiger Untergrund mit Sapropel (Faulschlamm) eignet sich hervorragend, um Karpfen erfolgreich nachzustellen. Bei einer Wassertiefe zwischen 5 und 10 Metern bestehen sehr gute Chancen auf einen Fang, obwohl auch bis zu einer Tiefe von 20 Metern immer noch ein Karpfen an den Haken gehen kann.

Kunst- oder Naturköder?

Bei der Köderwahl gehen die Meinungen allerdings weit auseinander. Manche schwören auf Boilies, andere auf Naturköder. Im Herbst wird diese Diskussion allerdings weitgehend überflüssig, da durch den Rückgang an natürlicher Nahrung die Karpfen nicht mehr sehr wählerisch sind und beinahe auf alles beißen. Also egal, ob Muschel-Boilie oder Mais, der Karpfen ist zu dieser Jahreszeit im Futterrausch und frisst alles, was ihm vor das Maul schwimmt. Ein weiterer Geheimtipp beim Ansitz ist Süßes. Mon Chéri oder Ähnliches können im Herbst für die Karpfen durchaus zum unwiderstehlichen Leckerbissen werden.

Der Karpfen im Schnellportrait

Charakteristisch für den Karpfen sind die dicken, ledrigen Lippen und Barteln am Maul. So unterscheidet er sich von seinen nächsten Verwandten, den Karauschen. Doch untereinander gleichen sich die verschiedenen Zuchtformen der Karpfen kaum. So besitzt der Spiegelkarpfen, anders als der Schuppenkarpfen, einige unregelmäßig verteilte, übergroße Schuppen. Der Leder- oder Nacktkarpfen hingegen ist gänzlich ohne Beschuppung. Der Schuppenkarpfen, liebevoll „Schuppi“ genannt, ist dem Wildkarpfen durch sein gleichmäßig verlaufendes Schuppenkleid, noch am ähnlichsten.

Karpfen an der Wasseroberfläche
Spiegelkarpfen an der Oberfläche | © pixabay

Wenn du jetzt Lust aufs Karpfenangeln im Herbst bekommen hast, findest du hier die idealen Gewässer dafür!

Karpfenangeln im Herbst – ein Fazit

Das Karpfenangeln ist weit verbreitet, die Tendenz steigend und viele bekannte Angler haben sich sogar speziell auf das Angeln auf Karpfen spezialisiert. Aber auch für Gelegenheitsangler ist ein Karpfen ein attraktives Angelerlebnis. Also ran an die Rute und mit unseren Tipps hast du hoffentlich bald einen Karpfen an der Rute!

Petri und ein kräftiges „hejfish“!

Quellen