Matthias Emmrich beschreibt sich selbst als verrückten „Fischjunkie“, da er mittlerweile täglich – ob in seinem Beruf oder in seiner Freizeit – mit Fischen und Anglern Kontakt hat. Seit seinem Studium der Biologe mit Schwerpunkt Ökologie und Fischerei arbeitet er beim Anglerverband Niedersachsen. In seiner Freizeit versucht er so oft wie möglich am Wasser zu sein und auch seine Urlaubsziele werden primär nach den fischereilichen Möglichkeiten ausgewählt.
Was ist deine bevorzugte Angeltechnik?
Mal abgesehen vom gelegentlichen Stippen auf invasive Grundeln (die übrigens sehr lecker sind!), bin ich eigentlich nur mit der Spinnrute unterwegs.
Wenn du angeln gehst, was sind deine Top 5 Dinge, die du definitiv mitnimmst?
- Respekt vor der Kreatur Fisch und der Natur
- Ein großer gummierter Kescher
- Viel zu viele Köder
- Cap oder Mütze
- Kamera
Wann bzw. mit wem angelst du am liebsten?
Als Raubfischangler bevorzuge ich ganz klar die kühlere Jahreszeit (Oktober bis Februar). Am liebsten verbringe ich meine Angeltage mit guten Freunden, aber manchmal finde ich es natürlich auch schön, ganz allein am Wasser zu sein. Das ist Entspannung pur für mich!
Mit wem würdest du gerne einmal angeln?
Mit den Jungs von MorningTide Fishing. Mich fasziniert die Angelei auf schnelle Salzwasserräuber in warmen Gefilden.
Welcher Fisch fehlt dir noch bzw. steht noch auf deiner “Liste”?
Mein Traum ist es, irgendwann einmal einen schönen Giant Trevally (GT) zu fangen.
An welchen Gewässern angelst du am liebsten? Oder wo möchtest du unbedingt einmal angeln?
Definitiv an großen Gewässern. Egal, ob Fluss oder See, vom Ufer oder vom Boot – Hauptsache ist, es gibt viel Wasserfläche zu beackern. Im Urlaub ist die Angelei im Meer stets Pflichtprogramm. Mein anglerisches Traumziel wäre die Westküste Australiens…
Bei hejfish gibt es einige Gewässer, die ideal für deine Vorlieben sind – welches davon magst du besonders?
Besonders mag ich natürlich die Gewässer des Anglerverbands Niedersachsen ;-). Ich würde aber auch gerne mal am Edersee auf Barsch angeln oder auf Wolfsbarschjagd im Hafen Rotterdam gehen. Mittlerweile bekommt man über hejfish ja auch den VISpas. Super Sache!
Gibt es ein besonderes Angelerlebnis, das du nie vergessen wirst?
Letztes Jahr habe ich in einem Buhnenfeld einen toten, 111 cm langen Aal gefunden, der vermutlich durch die Turbine einer Wasserkraftanlage getötet wurde. Kurze Zeit später hat ein Seeadler den Aal entdeckt und ihn in aller Ruhe vor meinen Augen gefressen – obwohl dieser Moment etwas furchteinflößend war, war es ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Was ist dein schönster bzw. eindrucksvollster Fang? (Und hast du ein Foto davon?)
Das ist eine echt schwierige Frage. Ein nachhaltig prägendes Erlebnis war definitiv der Fang eines unglaublich fetten Rapfens, der mir im letzten Winter beim nächtlichen Zanderangeln auf den Gummifisch gehämmert ist. Als sehr schöne Fänge sind mir aber auch ein bunter Mutton Snapper aus dem Atlantik, oder ein toll gefärbter Barschmoppel aus meinem extrem zickigen Hausgewässer – dem Mittellandkanal – in Erinnerung geblieben. Festlegen auf DEN schönsten Fang kann und will ich mich eigentlich auch gar nicht. Das Kunstköderangeln ist so facettenreich und genauso vielfältig sind die Erinnerungen an meine Fänge und all die schönen Momente, die man als Angler am Wasser erlebt.
In deinem Spezialgebiet: Welchen Tipp würdest du einem Anfänger mitgeben? Bzw. hast du einen speziellen Trick, den du mit unseren Usern teilen möchtest?
Unabhängig vom Spezialgebiet sind Motivation, Ausdauer und Vertrauen meiner Meinung nach wesentliche Bausteine für ein erfolgreiches Angeln. Vertrauen muss natürlich erarbeitet werden und das geht nur, indem man viel Zeit am Wasser verbringt. Mit der Ausdauer kommen Erfahrung und Vertrauen. Hier hilft es natürlich ungemein, wenn man mit erfahrenen Anglern am Wasser unterwegs ist. Und beim Spinnfischen ist es ganz wichtig konzentriert und bewusst zu angeln und sich nicht permanent ablenken zu lassen.
Wie motivierst du dich nach einem erfolglosen Tag?
Viel Motivation zum Angeln benötige ich eigentlich nicht. Eine gewisse Grundmotivation ist bei mir quasi permanent vorhanden. Nach einem Schneidertag sage ich mir: Morgen wird es bestimmt besser! Wenn es dann am nächsten Tag immer noch nicht läuft, weil der Mond nicht passt, oder der Wind aus Osten weht, kommt bestimmt bald der Tag an dem es richtig knallt! Erfolglose Angeltage spornen mich eher an weiter Gas zu geben.