Angelseen zum ganzjährig angeln

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Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – hart gesottene Angler schreckt keine Jahreszeit ab, um Zeit am Wasser zu verbringen. Jede Jahreszeit bringt ihre klimatischen Besonderheiten, veränderte Beißzeiten sowie andere Zielfische mit – somit kannst du dein Hobby jedes Mal neu entdecken. Wenn du am liebsten jeden Tag deine Leidenschaft zum Angeln ausleben möchtest, kennst du vielleicht das Problem, ein Gewässer mit einer ganzjährigen Angelsaison zu finden. Wir haben für dich eine Liste mit Gewässern aufgestellt, an denen du ganzjährig angeln gehen kannst und geben dir zudem ein paar hilfreiche Angeltipps für jede Jahreszeit.

Tipps für das Angeln im Frühling

angeln am see im frühling
Herrliche Landschafts-Szene beim Angeln im Frühling | Foto von Unsplash

Das Schöne beim Angeln im Frühling ist, dass die Fische hungrig sind. Im Winter waren sie aufgrund der kalten Wassertemperaturen träge und haben nur das Notwendigste gefressen. Jetzt, wo die Temperaturen wieder steigen, wollen sie sich den Bauch vollschlagen. Das sorgt für sehr schöne Angelmomente mit regelrechten Fressrausch-Szenen.

Die besten Fangzeiten im Frühling sind am Nachmittag, da morgens das Wasser noch recht kalt ist. Am besten ist es, wenn es ein paar Tage vor deinem Ausflug schon warm und sonnig war. Achte auf die Wassertemperatur – unter 10 Grad Celsius sind die Fische noch nicht sehr aktiv und deine Beißchancen sinken rapide.

Diese Fische fängst du im Frühling

Forellen – Im März endet die Forellenschonzeit, begünstigt durch die noch relativ kalten Wassertemperaturen und die Fressgelüste der Forellen ist der Frühling der beste Zeitpunkt zum Angeln auf die Salmoniden.

Döbel – Der Döbel wird in Gewässern über 8 Grad Celsius wieder aktiver und fängt an, sich den Bauch für die Laichzeit vollzuschlagen. Im April beginnt die Schonzeit, nutze also die Gelegenheit, um noch ein paar schöne Exemplare zu fangen.

Hecht – Die Hechtschonzeit endet im Mai! Nach der Laichsaison stehen die Hechte noch in den Flachwasserzonen, um sich vom anstrengenden Laichgeschäft zu erholen. Im Bereich bis zu 1-2 Metern Tiefe mit Strukturen, Wasserpflanzen, Bäumen und Wasserpest hast du jetzt deine besten Chancen.

Zander – Zander fühlen sich ab 12°C wohl in ihrem Element und fangen besonders an sonnigen Nachmittagen wieder an zu jagen. Im April beginnt, wie beim Döbel, die Schonzeit für Zander, d.h. der März ist deine Chance, noch vor dem Laichen ein paar große Zander zu erhaschen.

Barsche – Barsche sind auch bei kalten Temperaturen noch aktiv. Du kannst sie das ganze Jahr über fangen. Allerdings beginnt im März die Laichzeit. Obwohl Barsche an vielen Gewässern keine Schonzeit haben, solltest du in den Monaten März, April und Mai die Fische in Ruhe ablaichen lassen.

Auch Brassen und Aale trauen sich mehr aus ihren Verstecken und beginnen wieder zu fressen.

Angel-Hotspots im Frühling

Die Fische suchen sich im Frühling noch immer die wärmsten Bereiche im Gewässer und das sind dank der zunehmenden Sonneneinstrahlung oft flache und ruhige Bereiche. Diese gilt es also aufzusuchen und am besten mit etwas Distanz anzufischen, denn die Fische können sehr scheu sein. Oftmals sind das Stellen direkt neben dem Ufer im 30-50 cm tiefen Wasser! 

Die Laichzeit des Zanders ist im Frühjahr meist gegen April bis Juni. Bei ungefähr 12 bis 15 Grad Wassertemperatur legen die Weibchen ihren Laich auf hartgründigen Uferstellen in 1 bis 3 Metern Tiefe in flache Laichgruben ab. Die Männchen schützen anschließend aggressiv das Gelege vor Verschlammung oder Laichräubern.

Hejfish-Tipp: In diesen Zeiten solltest du beim Angeln besonders aufpassen. Wenn es Zander in deinem Gewässer gibt, überlege dir, wo diese ihre Laichgruben haben, um beim Angeln nicht die Gelege zu zerstören.

Typische Hotspots zum Angeln im Frühling:

  • Die Innenseite von Außenkurven im Fluss
  • Flachwasserbereiche
  • Sandbänke
  • Direkt am Ufer
  • Fließgewässer – dort, wo es Nebengewässer, zum Beispiel Baggerseen, Kanäle, Hafenbecken mit Flussanbindung gibt

Angeln im Sommer

Bewaldeter See im Sommer
Im Sommer bei heißem Wetter gemütlich am See | Foto von Unsplash

Die große Hitze im Sommer verlangt dem Angler viel ab. Nicht nur die hohen Temperaturen sind zu ertragen, sondern es verändern sich auch die Hotspots der Fische. 

Grundsätzlich gilt:

  1. Sei flexibel
  2. Stellen wechseln wirkt oft Wunder
  3. Pass deine Angeltechnik an
  4. Schau auch auf dich!

In diesem Beitrag gehen wir näher auf die 4 Punkte ein und geben dir ein paar wichtige Tipps zum Angeln im Sommer.

Angeln im Herbst

angeln im herbst am see
Ganzjährig angeln – Herbst| Foto von Unsplash

Mit dem Herbst ändert sich nicht nur die Jahreszeit, sondern auch das Verhalten der Fische. Denn mit den sinkenden Temperaturen zieht es die Fische schön langsam Richtung Grund, wo eine beständige Temperatur von 4 Grad Celsius herrscht, selbst bei Minusgraden im Winter. Deshalb sind die Fische im Herbst in anderen Wasserregionen zu finden als im Sommer, da sich auch die Sauerstoffzirkulation ändert.

Ein besonderer Augenschmaus, den man nur beim Angeln im Herbst erlebt, ist die traumhafte Kulisse. Die Blätter verfärben sich, die Sonneneinstrahlung wird wieder erträglich und plötzlich steigt ein Fisch auf! Wer will da nicht gleich seine Angel packen und ans Wasser? Außerdem birgt der Herbst mit seinen goldenen Farben das perfekte Setting für tolle Bilder, sowohl Natur- als auch Fischfotos, am besten natürlich in Kombination.

Wenn du gerne einmal im Herbst auf Karpfen angeln möchtest, dann wirf einen Blick in diesen Beitrag.

Angeln im Winter

angeln winter schnee see berge
Winterliche Landschaft am See| Foto von Unsplash

Im Winter verfallen viele Fische in eine Art Winterstarre und ebenso die Angler. Die kalte Jahreszeit fordert nicht nur warme Kleidung, sondern auch eine gänzlich andere Herangehensweise beim Nachstellen der Schuppenträger.

Fische sind wechselwarm, das heißt ihre Körpertemperatur passt sich der Wassertemperatur an. Bei geringen Wassertemperaturen sinkt die Aktivität der Fische und ihr Stoffwechsel ändert sich. Sie versuchen so wenig Energie wie möglich einzusetzen, um Nahrung aufzunehmen oder sich fortzubewegen. Aus diesem Grund verändern viele Fische ihre Position im Gewässer und suchen wärmere Orte. 

Wo sind die Hotspots im Winter?

  • Löcher
  • Gumpen
  • Häfen
  • Warme Einflüsse
  • An Flüssen in ruhigeren Zonen, da die Fische ihre Energie nicht für den Kampf gegen die Strömung verschwenden möchten

Finde die warmen Stellen im Gewässer, denn dort sind die potenziellen Hotspots. Wenn es dort noch zusätzliche markante Punkte, wie Barschberge o. Ä. gibt, sind deine Erfolgschancen sehr hoch. Lege zudem Wert auf eine langsame Köderführung, da die Fische so wenig Energie wie möglich aufbringen wollen, um sich den Leckerbissen zu schnappen.

Damit du beim Angeln im Winter schön warm bleibst, haben wir dir in diesem Beitrag ein paar Tipps zusammengestellt.

Liste mit Angelseen zum ganzjährig Angeln

Wir haben für dich ein paar fischreiche Seen und Stauseen recherchiert, an denen du das ganze Jahr über angeln kannst.

Österreich

Stausee Hollersbach | Der ca. 3,5 ha große, auf 900m Seehöhe künstlich angelegte Stausee wird vom Hollersbach gespeist. Die Wasserfläche ist relativ dicht bewachsen und ideal zum Belly-Boat-Fischen, was am See erlaubt ist.

Angelparadies Wolfgangsee | Der Wolfgangsee ist ein dimiktischer Alpensee mit Trinkwasserqualität und liegt auf 539 m über dem Meeresspiegel. Für den Angelfischer sind sein breites Artenspektrum und die daraus resultierenden Angelzeiten und Angelmethoden von besonderem Reiz.

Höller See | Der Höllerer See ist ein Gewässer in Oberösterreich im Bereich der Gemeinden St. Pantaleon und Haigermoos. Er ist 780 m lang, 330 m breit und hat die Form einer Niere; die maximale Tiefe beträgt 21 m.

Auseen Steyregg Pulgarn |  Bei den beiden Auseen handelt es sich um Grundwasserseen, die vor rund 50 Jahren durch Kiesabbau entstanden sind und rekultiviert wurden.

Edlesberger See | Eine Perle der Natur, zwischen 800 und 1000m Seehöhe gelegen. Das Gewässer ist eigentlich ein Teich aus der Zeit Maria Theresias, mit romanischem Zapfenhaus, kleinem Damm und einer Reihe von munteren Bächen als Wasserspender.

Holzöstersee bei Braunau | Der Holzöstersee ist durch seine idyllische Lage ein Anziehungspunkt für viele Gäste. Aber besonders Fischer finden hier ein „kleines Paradies“ vor!

Deutschland

Sportsee 5 | Der Burgheimer Sportsee Nr. 5 ist ein EU-Weiher und beliebtes Badeziel in der warmen Jahreszeit. Besonderen Reiz bilden die abwechslungsreichen Strukturen mit mehreren Inseln, Tothölzern und Schilfbeständen.  Jedes Jahr werden kapitale Fänge insbesondere bei Karpfen und Hechten gemeldet.

Gröberner See | Der Gröberner See liegt im Landkreis Wittenberg und ist einer der nördlichsten Seen des Mitteldeutschen Seenlandes. Der Fischbestand des Gröberner Sees besticht durch einen großen Artenreichtum.

Gremminer See | Der Gremminer See ist ein Bergbaufolgesee, der bis 2009 geflutet wurde und aus dem Tagebau Golpa-Nord hervorging. Er liegt im sachsen-anhaltinischen Landkreis Wittenberg und befindet sich nahe des Ortes Jüdenberg.

Großer Goitzschesee | Der Große Goitzschesee (kurz Goitzsche) ist Teil des weltweit größten Landschaftskunstprojektes und eines der fischreichsten Gewässer Deutschlands. Für Angler ist der 1.332 Hektar große See ein Eldorado und weit über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts für seine kapitalen Hechte, Zander, Barsche und Welse bekannt.

Hennesee | Mehr als 200 Hektar Wasserfläche hat der Hennesee zu bieten. Auf einer Länge von sechs Kilometern ist er bis zu 1.000 Meter breit und bis zu 51 Meter tief. Als Angler erwarten dich hier viele ruhige, einladende Buchten.

Listersee | Freu dich auf einen großartigen Hecht- und Barschbestand am Listersee.  Beachte bitte, dass beim Trinkwasserteil der Talsperre kein Platz zum Angeln ist.

Sorpesee | Im Stadtgebiet Sundern, südwestlich von Arnsberg, triffst du auf den Sorpesee. Rund 330 Hektar Wasserfläche liegen – zwischen Langscheid und Amecke – vor dir.

Möhnesee | Der Möhnesee, seines Zeichens die größte Ruhrverbandstalsperre mit einer Wasserfläche von mehr als 1.000 Hektar. Am Nordwestrand des Naturparks Arnsberger Wald erwartet dich ein Angelparadies.

Aartalsee | Das Angeln am Aartalsee ist ganzjährig erlaubt und somit ein attraktives Gewässer für Angler. Beim Angeln am Aartalsee triffst du auf viele unterschiedliche Fischarten – häufig zu finden sind Aale, Brachsen, oder Karpfen.

Fazit – Angelseen zum ganzjährig angeln

Je nach Jahreszeit findest du eine ganz andere Situation am Gewässer vor. Deshalb ist es besonders interessant, einmal an einem Gewässer zu fischen, an dem du ganzjährig angeln kannst. In den verschiedenen Jahreszeiten lernst du, wie sich die Fische nach der Temperatur und den äußeren Einflüssen richten und sich daran anpassen. Dies hilft dir auch dabei, an unbekannten Gewässern schnell gute Hotspots zu identifizieren. 

Quellen