Norwegen 2020: Alles wie immer auf dem Fjord und im Fjell

Lesezeit: 4 Minuten

Wie vermutlich 95 % aller Artikel, Berichte oder anderer journalistischer Ergüsse im/über das Jahr 2020 wollte auch ich diesen Text mit dem dominierenden Thema beginnen: Corona.

Doch im Grunde kann es doch keiner von uns mehr hören, hab ich recht? Deshalb geht es ab jetzt nur noch um EINES: Angeln. In Skandinavien. Denn auf dem Fjord und im Fjell war alles wie immer. Unendlich erholsam.

Wir hatten das Glück, es auch 2020 wieder für ein paar Wochen nach Norwegen zu schaffen. Und es war ein Genuss. Im Folgenden möchte ich euch ein paar Bilder unserer Reise zeigen und ein bisschen davon erzählen. Unsere Ziele: Die Bergwelt im Nordland an der schwedischen Grenze, die Finnmark und die Gegend rund um die Vesterålen und Lofoten.

Warnung: Es folgen nicht nur Hardcore-Angelberichte & Fischfotos. Für uns ist Norwegen mehr.

Kurs NORDEN

Viele, die schon einmal in Skandinavien waren, kennen vermutlich die Vorfreude am Fähranleger, bevor es endlich gen Norden geht. Der schönste Tag des Jahres!

Nach einer langen Fahrt aus Niederbayern – mit Zwischenübernachtung – waren wir also in Kiel angekommen. 2020 war es aus bekannten Gründen recht ruhig am Norwegenkai…

…auf dem Schiff selbst waren Ende Juli nur wenige Passagiere. Es wirkte fast gespenstisch. Wir gönnten uns also einen Burger und schlenderten durch das leere Schiff.

Ein herrlicher Sonnenuntergang bei bestem Wetter wurde bei Bier und Wein genossen. Das Motto: Ab jetzt alle Sorgen zur Seite schieben und eintauchen in den 5-wöchigen Urlaub!

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Oslo begrüßte uns mit typisch norwegischem Wetter. Blauer Himmel, Sonnenschein und dunkle Wolken, aus denen es jederzeit regnen konnte. „Have you ever seen the rain, coming down on a sunny day…“ – wer schon einmal in Norwegen war, kann diese Frage ganz klar mit JA beantworten! 😉

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Auf der Anfahrt begleitet uns das tolle Wetter und die Entspannung setzte immer mehr ein. In der großartigen Landschaft an der norwegisch-schwedischen Grenze, kurz vor unserem Ziel am Polarkreis, war der Modus dann endgültig ganz auf Wildnis eingestellt. Das relaxte Lächeln war gekommen, um zu bleiben!

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Die Natur stand in voller Blüte, der Wind zog mit einer leichten Brise über die Berge und in den Gewässern, die wir passierten, gingen die Fische fleißig auf. Riecht ihr das Moor, das intensive Mädesüß und die Weidenröschen, hört ihr die Mücken?

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An unserem ersten Ziel für die nächsten Tage wurde umgehend das Angelzeug zusammengebaut und sofort ans Wasser gestartet. In Rekordzeit konnte mein Bruder den ersten tollen Fisch landen.

Eine wunderschöne, gut genährte Forelle griff sich seinen Blinker. Der Wasserfall und die Stromschnellen tosten, wir stießen einen Freudenschrei aus.

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Doch das sollte es nicht gewesen sein. Denn – Tobi legte gleich nochmal einen Fisch auf die Schuppen. Und dieses Mal wars doch tatsächlich ein Saibling!! Wir hatten uns in den letzten Jahren sehr stark auf diese Fischart konzentriert und langsam gelang uns bei jeder Norwegenreise der Fang einiger dieser wundervollen Tiere. Doch am ersten Abend? Nach den ersten 10-15 Würfen? Das war absoluter Rekord! Und ich kann euch verraten – es sollte auch 2020 definitiv nicht der Letzte gewesen sein…!

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Was für ein Abend?! Was für ein Urlaubseinstand…Da fehlen einem jegliche Worte. Mein Angelkollege setzte sich nach diesen beiden Fängen ins trockene Moos, legte die Angel für heute weg, atmete tief durch und blickte in die Ferne. Manchmal gibt es Momente, die sollte man einfach nur genießen. Dies war ein solcher.

Im nächsten Teil geht es weiter mit unserer ersten Woche in der norwegischen Wildnis!

© Alle Fotos von Eva Eckinger

4 comments
  1. Liebe Eva, als NordNorwegerin, am Nordkapp geboren freue ich mich sehr über deine begeisterter Worte über meine Heimat. Obwohl ich selber keine Fische mehr esse, kenne ich doch die Freuden des fischens aus meiner Kindheit (als alles noch frisch und sauber war) Sorry, musste ich einfach los werden ?Mein Norwegen gibt es leider nicht mehr, verschwunden in Öl und Geldgier. Trotzdem freue ich mich immer wieder dort zu sein und bin stolz wenn auch andere noch die Schönheit entdecken können. Liebe Grüße deine ehemalige Nachbarin ?und alles gute

    1. Hei Torunn! Ach, wie schön, dass du mitliest! Und ja, ich liebe Norwegen, aber auch nicht uneingeschränkt. Wie du ja weißt, fahren wir als Familie immer schon in deine alte Heimat. Und es hat sich in den Jahren sehr viel verändert. Gerade die jüngeren Generationen machen mir etwas Sorgen. Die Herzlichkeit geht verloren und vieles andere auch, das mit massivem Wohlstand einhergeht. Dennoch liebe ich die Kultur, die Menschen und die grandiose Natur! Jetzt müssen wir uns dann doch mal treffen – wo wir nun WIEDER in der gleichen Stadt wohnen ? Stor klæm!!! ❤️

  2. hallo eva , danke für den schönen bericht ! ich warte natürlich auf die fortsetzung . meine gattin und ich sind richtige norwegen und schweden fans . wir bleiben nie länger als 3 tage an einer stelle und geniesen die landschaft und das angeln.ich bin sehr neugierig und frage an welchem fluss seid ihr da ? ich weis nicht wies mit corona weitergeht aber ich würde gerne wieder einmal so eine reise machen ! ich freu mich auf eine antwort und grüsse euch aus österreich ! helmut

  3. Hallo Eva,
    ein schöner Reisebericht, aber jetzt bin ich noch wehmütiger als vor dem Lesen. Habe gerade meinen für Mai gebuchten Urlaub storniert oder besser stornieren müssen. Na ja, vielleicht ist es ja im Herbst möglich, wieder einzureisen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
    Beste Grüße von den Harzer Talsperren
    Wolfgang

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